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Big Data: Big Problem oder Segen für die Kunden und Patienten?

Am 19. Juni 2015 verabschiedeten National- und Ständerat das Bundesgesetz über das elektronische Patientengesetz (EPDG); das neue Gesetz wird im ersten Halbjahr 2017 in Kraft treten. Damit können Fachpersonen im Gesundheitswesen jederzeit auf medizinische Informationen eines Patienten zugreifen – wenn dieser damit einverstanden ist.

Das elektronische Patientendossier stellt den Menschen in den Mittelpunkt: Jeder Patient, jede Patientin kann sich einen Überblick verschaffen, welche Informationen zur eigenen Person an den verschiedenen Behandlungsorten elektronisch erfasst sind (Arztpraxis, Spital, Apotheke, Spitex, Therapie, etc.). Die Person bestimmt dann, welche Fachleute, welche Informationen datenschutzkonform sehen und nutzen sollen; damit wird die Behandlung und Betreuung der Patienten qualitativ besser und sicherer. Was bedeutet das nun in der konkreten Umsetzung?

TopPharm CEO Stefan Wild begann kurz vor der Kaffeepause mit einer Fütterung. Allerdings ging es dabei nicht ums leibliche Wohl, sondern ums gesundheitliche. Derzeit gebe es im Gesundheitswesen zwei «Datenfütterer»: die Gesundheitskunden und die Leistungserbringer. Während die Daten der Erbringer grosse Akzeptanz erfuhren, sei es mit den Kunden-Daten umgekehrt. Das müsse geändert werden.

Urs Stromer (Post CH AG) stellte die Schwierigkeiten – vor allem bei der Datensicherung und dem Datenschutz – in den Vordergrund. Die Herausforderung sei gross, aber lösbar. Andy Fischer CEO von Medgate pflichtete dem vollumfänglich bei, denn bereits heute nutzten 60 Prozent der Bevölkerung alternative Versicherungsmodelle wie, eHealth, netCare und Partnernetzwerke. Er prophezeite, dass bis ins Jahr 2020 80 Prozent der Bevölkerung diese Modelle nutzen würden.

Auch Stefano Santinelli, CEO der Swisscom Health AG glaubt, dass die Kunden immer mehr auf eHealth setzen werden oder bereits auf den e-Zug aufgesprungen seien. Fast alle von uns seien schon einmal mit einem Gesundheitsapp, Sportapp, Armbändeli mit Schrittzähler etc. in Berührung gekommen. Die Gesellschaft von heute stehe dieser Entwicklung trotz Datenschutzproblematik positiv entgegen und befürworte eHealth-Angebote.

Martin Fuchs, der sich als CIO der HINT AG tagtäglich mit ICT-Prozessen auseinandersetzt und eng in Zusammenarbeit und Kontakt zu Spitälern, Heimen und Ärzten steht, gelangt zum Schluss seines amüsanten – manchmal zottigen – Referates zum Punkt, dass es eine Digitalisierung bei der «Konservierung» von Daten benötige, man aber Transparenz im System fordern müsse.

Download der Präsentationen (PDF)