Dienstleistungsangebot Arzt und Apotheker
Das Medpharm-Projekt, welches ab 1.1.2016 starten wird, wurde zwar begrüsst, jedoch mit kritischem Blick seitens der Hausärzten. Der Kunde und Patient steht für alle Teilnehmer im Mittelpunkt. Deshalb ist eine enge, transparente Kommunikation zwischen den einzelnen Dienstleisterbringern unabdingbar.
Den zweiten Block eröffnete Dr. Philippe Luchsinger. Der Hausarzt schmunzelte, dass es nicht selbstverständlich sei, von Apothekern zu einer Veranstaltung eingeladen zu werden und erst noch sagen zu dürfen, was man wolle. Aus seiner Sicht werden die Menschen in unserem System zwar behandelt aber kaum betreut. Es gäbe viel zu viele Spezialisten und viel zu wenig Grundversorger. Ein klares Ja zum Apotheker in der Grundversorgung war ihm indes nicht zu entlocken. Dafür bot er TopPharm einen Crashkurs in Managed-Care an. Diese Modelle hätten nämlich ihre Tücken.
Spitalapotheker Dr. Markus Lampert zeigte an einem Beispiel aus Dänemark, dass dort Apotheker bei den täglichen Ärztevisiten mit dabei seien. Im Kantonsspital Baselland, wo er arbeitet, sei dies eher die Ausnahme. Dr. Jan von Overbeck, einer der Initianten von Medgate und heute Kantonsarzt in Bern stellte trocken fest: Das Schweizer Gesundheitswesen sei ein 70 Milliarden Kuchen mit 500’000 Beschäftigten und eigentlich hätte niemand ernsthaftes Interesse zu sparen.
Walter Lutz, Geschäftsleitungs-Mitglied von Swica, würde gerne mehr sparen. Deshalb wolle Swica auch die Apotheke in die Grundversorgung einbinden. Aber nicht nur aus Kostengründen. Er glaubt, dass das Apothekenmodell einem echten Bedürfnis seiner Kunden entspreche. Über 1500 Offert-Anfragen, ohne zuvor für das neue MEDPHARM Modell geworben zu haben, sprechen eine deutliche Sprache.
Als TopPharm Apothekerin und Gesundheits-Coach unterstreicht Karin Fünfschilling, dass die Zusammenarbeit im Team wichtig ist, denn somit kann viel Wissen von verschiedenen Seiten abgerufen werden. Sie unterstützt die wichtige Position des Apothekers, in dem sie sagt: «Der TopPharm Gesundheits-Coach ist das GPS, welches den Kunden durch den Gesundheits-Dschungel führt»
In einem Punkt waren sich die fünf Referentinnen und Referenten des zweiten Blocks einig: Zwischen Arzt, Apotheker und Versicherungen brauche es eine bessere Kommunikation zum Wohl des Kunden/Patienten. Auch ein zentral geführtes Patientendossier war in dieser Runde unumstritten.