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Kunde, Gesundheitskonsument, Patient — Was will der Kunde, was will der Patient?

Gute Qualität im Gesundheitswesen wird kaum belohnt

Die Referenten des ersten Blocks waren sich in einem Punkt weitgehend einig: Um die Kosten im Gesundheitswesen zu senken, braucht es neue Ideen und Alternativen zu bestehenden Modellen. Bei der Frage, welcher Weg dabei zu beschreiten ist, gingen die Meinungen allerdings auseinander.

Felix Schneuwly, comparis, monierte beispielsweise, dass keine Besserung in Sicht sei, solange der Staat Restaurants strenger kontrollieren würde als Arztpraxen. Gleichzeitig wehrte er sich gegen eine national gesteuerte Gesundheit Politik. Dem widersprach Sara Stalder von der Stiftung für Konsumentenschutz. Man könne Gesundheit zwar nicht delegieren, aber eine zentral gesteuerte Politik würde die Kosten sicherlich senken. Sie sprach sich dafür aus, dass Beratungszeit in der Apotheke vergütet werden müsse.

Babette Sigg Frank ging auf netCare und das neue 1. Managed Care Apotheken Versicherungsmodell von Swica und TopPharm ein. Dies sei eine echte Alternative zum Hausarzt Modell. Überhaupt müsse man Apothekerinnen und Apotheker besser in die Grundversorgung miteinbeziehen. Es sei wenig sinnvoll, dass Pharmazie Studierende in der Ausbildung lernten, wie man impft, das Gelernte im Beruf dann aber nicht umsetzen können.

Doris Fischer-Taeschler, Geschäftsführerin der Schweizerischen Diabetes-Gesellschaft ging in ihrem Vortrag darauf ein, dass nicht alle Bürger dieselben Bedürfnisse hätten und erklärte, dass viele Betroffene von unheilbaren Krankheiten deswegen ein schlechtes Gewissen hätten. Fakt ist: 20 Prozent der Krankenversicherten in der Schweiz verursachen 80 Prozent der Kosten. Emil Mahnig, Präsident von OsteoSwiss pflichtete dem bei. Ihm war aber wichtig zu sagen, dass gerade an Osteoporose Erkrankte oft und zu spät behandelt würden. Das verteuere die Krankheiten unnötigerweise. Die Apotheken sollen sich Zeit nehmen – «Zeit ist nicht Geld, sondern Hilfe» sagte er.

In der anschliessenden – zum Teil hitzig geführten Diskussion – waren sich letztlich doch alle einig: Ein digitales Patientendossier ist nötig. Allerdings muss der «Patient der Treiber sein», wie Felix Schneuwly anmerkte. Das heisst auch: Die Krankengeschichte muss vom Patienten eingesehen werden dürfen.

Download der Präsentationen (PDF)